Carneval Verein -Narrhalla- Winkel/Rheingau 1924 e.V.
09 | 04 | 2025
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Männerballett, Kokolores und herrliche Büttenvorträge waren echte Trümpfe bei der CVW-Damensitzung im Jubiläumszelt

400 Rheingauer Böbbscher (und vielleicht auch ein paar Herren) brachten bei der CVWDamensitzung im Jubiläumszelt Mittelheim zum erbeben. Zum ersten Mal fand die „Böbbschersitzung“ in einem Zelt statt: Zum 100-jährigen Bestehen ihres Vereines und den bevorstehenden Jubiläumsveranstaltungen während der tollen Tage hatte man das 1.000-Mann-Zelt auf dem Parkplatz an der Basilika errichtet, mit tausenden Luftballons geschmückt und mit Bühne, Sektbar und Thekenbereich ausgestattet. So bestens vorbereitet, ließ es sich bei der Premiere im Zelt prima feiern und die Böbbscher ließen es wahrlich krachen.

Gut gelaunt eröffnete Sitzungspräsidentin Lena Furk die Frauensitzung. Mit überschäumendem Temperament, ausgelassener Stimmung und viel Kokolores zelebrierten die „CVWBöbbscher“ mit ihren Gästen ihre Fastnacht. Aus den Sitzungen des gastgebenden CVW, der Rauenthaler Reschhinkel, der SG Kaub, des JCV, des Aulhausener Carnevalvereines, des Marienthaler Carnevalvereines und aus der überregionalen Fastnacht setzte sich das Programm der Sitzung zusammen, das bei gut 400 „Rheingauer Böbbscher“ für Furore sorgte.

Über fünf Stunden tobte der Bär auf der Bühne, aber auch im Publikum. Bei jedem Musikstück standen die Närrinnen auf und sangen, schunkelten und klatschten kräftig mit. Die Sitzungspräsidentinnen, neben Lena Furk thronte auch Michelle Greifenstein an der Spitze des Elferrates und verteilte die Orden des Abends, hatten mit dem Elferrat im pinkfarbenen Outfit das Publikum von Anfang an mit dem Böbbscher-Lied in Wallung gebracht.

Prinzenpaar

Die Chose auf der Bühne eröffnete das CVW Prinzenpaar Prinz Adrian I. und Prinzessin Anna I. und verkündete seine närrische Proklamation. Das CVW Gardeballett war die passende Begleitung für das Prinzenpaar: Die tanzenden „Weinträubcher“ des CVW präsentierten ihr ganzes Können mit viel Akrobatik in einem ansprechenden Gardetanz zu fetziger Musik „Back to the 70’s“.

Dann kam der CVW-Kanzler Mathias Reinhard, der sich mit Perücke und pinkem Dirndl in eine Kanzlerin verwandelt hatte, und rechnete mit Bundespolitikern und Despoten ab. Das närrische Protokoll mit dem Blick auf die Geschehnisse in Welt, Land und Stadt präsentierte Reinhard in humorvoller Winkeler Art, hatte wieder einmal alles festgehalten, was im vergangenen Jahr so alles passiert war und servierte alle diese Ereignisse mit dem Blick in den Narrenspiegel.

Showtanz

Ein echter Knaller war die Darbietung der Showtanzgruppe der SG Kaub: Unter dem Motto „God is a DJ“ wirbelten die 14 Damen im komplett gleichen Outfit mit Perücke und Goldröckchen, unterstützt von zwei Herren, temperamentvoll über die Bühne und stemmten eine Hebefigur nach der anderen, teilweise bis fast an die Zeltdecke. Schon jetzt gab es beim Publikum kein Halten mehr und alles stand Kopf.Vehement wurde eine Zugabe verlangt und so ging das dann auch den ganzen Abend über: Jeder Programmpunkt wurde so zur Glanznummer.

Weiter ging es mit Pizzabäcker Ciro Visone und dem für ihn so typischen Stand up-Comedian-Auftritt. Er zog mit seinem italienischen Temperament vor allem wieder einen Gast im Publikum durch den Kakao: Die Pressevertreterin des Rheingau Echos. Der quirlige kleine Pizzabäcker mit großem italienischem Ego fühlte sich bei den Bobbe wie zu Hause und präsentierte sich mit roter Schürze, weißemT- Shirt und grünem Halstuch vor seiner imaginären Pizzeria und kalauerte vorm Pizzaofen weit unter der Gürtellinie:Werden sie in flagranti erwischt, können Italiener sich in der Nachttisch-Schublade verstecken – Wer nackt im Kleiderschrank erwischt wird, könnte sich als von aggressiven Tierchen heimgesuchter Mottenjäger vorstellen. Am liebsten widmet sich der Pizzabäcker aber der Amore und sang natürlich auch davon: Sein Hit „Ciro, Ciro, Ciro – mach Amore mit mir“ hallte durch das ganze Zelt.

Einen erstklassigen Augenschmaus servierte dann die Garde des Mittelheimer Carnevalvereines, die es in wundervollen Kostümen verstand, eine sehenswerte Choreografie zu einem „Mallorca Medley“ auf die Bühne zu bringen. Das Publikum konnte sich vor Begeisterung kaum halten. Aus Taunusstein kam das Männerballett des Fastnachtsvereines „Die Gockel“ und lud in seiner erstklassigen „Men Show“ zu einem Ausflug in die Musikwelt des Radios ein: Immer wieder wurde ein neuer Sender eingestellt und berühmte Sänger wie Freddie Mercury oder Wolfgang Petri kamen auf die Bühne, um temperamentvoll loszutanzen. Verblüffend waren die vielen Hebefiguren und die exakte Choreografie. Doch der Tanz sollte noch viele Überraschungen bieten, denn unter ihren goldenen Anzügen trugen die knackigen Jungs bei der Zugabe noch schwarze Glitzerwesten und dazu lieferten sie einen sexy Tanz ab. Kein Wunder, dass es im Saal kein Halten mehr gab. Vehement wurde die Zugabe eingefordert und die Damen hatten recht: Auch die Zugabe war ein Knaller. Unheimlich beeindruckend war der über 15 Minuten lange Tanz mit vielen Hebefiguren und Kostümwechseln.

Magda und Theres

Dann betrat die CVW-Ehrennärrin Magda Miltner die Bühne und ließ als „Goldbraut“ die Lachtränen nur so fließen: „Mir könnte doch emol, wie die annern Leut aach, en Kreuzfahrt mache, zur Goldhochzeit met de „Eida“. Un ob ihr’s glaabt odder nitt, do kam er met zwaa Billjetscher für en Kreuzfahrt übber de Rhoi mem Binger Schiffsche. Mir habbe alle Schiffe gekreuzt. Er un ich an de Goldhochzeit, Riddessum – Binge, Binge – Riddessum. Des war schee: Der Rheinstrand lag da wie in Rio de Schaneiro die Koppel-Cabana.Un obbe die Germania wie die Christus Statue. Rechts devon de Zuckerhut – dene Hallgartener ihr Zang. Un mir zwaa met de Schwimmwest, des kannst du dir nitt ausdenke, do musst du kerngesund sei.“

Wer dachte, jetzt kann es nicht noch besser kommen, den belehrte Anja Eifler als „Theres“ aus Presberg eines Besseren, die diesmal das Wellness- Paradies für sich entdecken wollte. Einfach köstlich, wie sich die Aktive des Clubs Marienthaler Carnevalisten auf den Besuch „in Wellness“ vorbereitet hatte und erstmal das passende Outfit fürs Abtauchen im Wasser organisierte. Mit dem Internet auf dem Kriegsfuß, versuchte sie es mit einer Anzeige aus dem Rheingau Echo, die „Feuchten Badespaß“ versprach und bestellte munter drauflos: Einen Badeanzug, nicht so auffällig in Schwarz, sondern hautfarben mit schon der Badekapp dran und einem Loch an einer Stelle, an der sie es nicht brauchte. Dass diese Badekleidung nicht den Zweck erfüllte, den Theres eigentlich im Sinn hatte, war klar. Und so flossen die Lachtränen in Bächen, als Theres gut gekleidet erstmal sportliche Übungen machte, um auch fit ins Wasser zu gehen.

Der ganze Vortrag war ein besonderer Höhepunkt des Abends.

Tattoos und Melania

Immer ein Garant für Lachmuskelkater sind die Vollblutnärrinnen Katrin Haß und DelfinaWorm vom Johannisberger Carneval Verein: Katrin hat ein Tattoostudio eröffnet und Delfina kam als erste Kundin mit besonderem Auftrag. Denn sie wollte von ihrem Tattoo ein „Cover up“, da der Mann, dessen Namen sie sich auf ihren Arm hatte tätowieren lassen, ihre Liebe nicht erwidert. So musste das Tattoo weg und in einem herrlichen köstlichen Schlagabtausch suchten Katrin und Delfina eine Alternative, das Tattoo zu „recyceln“.

Als besonderer Gast gab sich Melania Trump die Ehre: Vera Schilling in ihrer Paraderolle als wissende Ehefrau des US-Präsidenten plauderte tüchtig aus dem Nähkästchen und erhob auch mahnend den Zeigefinger.

Männerballett

Brenzlig wurde es, als das Männerballett „Many Monkey“ mit seiner Tanzshow einen Tanz unter dem Motto „3 Helau sind nicht genug“ vorführte und temperamentvoll drauf lostanzte. Die Monkeys bekamen riesigen Beifall und selbstverständlich mussten auch sie noch eine Zugabe drauflegen. Verblüffend waren die vielen Hebefiguren und die exakte Choreografie. Kein Wunder, dass es im Saal kein Halten mehr gab. Direkt danach ging es für alle Damen im Zelt in ein Brautmodengeschäft: Sabine Brunk und Annett Gietz spielten auf ihre ganz besondere Art das Fernseh-Format „Zwischen Tüll und Tränen“ nach und träumten von einer zweiten, weißen Hochzeit im Modellkleid, allerdings am besten ganz ohne Mann, an dem sowieso nichts Gutes dran sei. Die Traumkleider, die sich die Vollblutnärrinnen ausgesucht hatten, führten sie dem Publikum vor und vor allem Annett in ihrem glitzerndem Rüschen-Spitzen-Torten- Kleid schoss den Vogel ab. Das Zwiegespräch von Sabine Brunk und Anette Gietz war ein weiterer Höhepunkt. Das Männerballett „Die Pissbach Biebers“ mit ihrem Tanz „Backstreet Biebers“ kam direkt vom Aulhauser Carneval Verein nach Winkel und die acht Tänzer hatten es faustdick hinter den Ohren. Mit ihrer Tanzshow im närrischen Outfit sorgten sie für Furore im Saal. Bei den Damen gab es bei diesem sportlichen Tanz kein Halten mehr. Die „Pissbach Biebers“ sorgten für „Standing Ovations“ und die geforderte Zugabe wurde von den Boys natürlich eingelöst.

Köstlich-komisch war schließlich auch der Kinobesuch mit den Rauenthaler Reschhinkel: Andrea und Joachim Jakob, Adrian Kirn, Tina Lochner, Paula Wagner und Heidi Weiss hatten sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen und luden die Böbbscher zu einem Besuch im Kino ein, der für echte Lachtränen sorgte. Mitgebracht hatten sie ihr Männerballett, die Rauenthaler Berschböbbscher. Als echt „scharfe“ Bond-Girls mit einem coolen James Bond in der Mitte rockten sie die Bühne. Großartig war diese Tanzdarbietung. Die „Berschböbbscher“ boten sogar Hebefiguren und hatten tänzerisch echt was drauf. Die sexy Kostüme sorgten zusätzlich für Lacher und die Damen im Saal waren restlos begeistert.

Der Kneipenchor „Petronillaspatzen“ sorgte zu später Stunde dann noch mal für mächtig Stimmung. Gemeinsam wurden viele Hits aus den Deutschen Charts gesungen und alles im Publikum grölte bestens gelaunt mit. Das Publikum war begeistert von diesem stimmungsvollen Ständchen der singenden Spatzen, die vor allem durch ihre gute Laune die Böbbscher zum Mitsingen motivierten. Das Publikum jubelte, johlte die Lieder alle mit und forderte vehement die Zugabe ein. Und so ertönte zum Abschluss noch ein Hitmix, der lautstark mitgesungen wurde.

Und damit immer noch nicht genug, sorgten die CVW-Schobbedäncer mit fliegenden Röckchen, zarten Schenkeln und strammen Waden kurz vor Mitternacht für Riesengaudi. Zum krönenden Ausklang hatte es das CVW Männerballett prächtig verstanden, die Bobbe mit ihrer Tanzvorführung zu begeistern: Die „Schobbedäncer“ präsentierten sich als herrlich komische Prinzengarde in tollen Kostümen und mit einem fetzigen Gardemarsch. Mit ihrem unschlagbaren Rhythmusgefühl ließen sie die Lachtränen nur so fließen. Natürlich mussten sie eine Zugabe drauflegen und läuteten so schließlich das Finale der Bobbesitzung ein. Alle Akteure kamen noch einmal auf die Bühne und ließen sich von den restlos begeisterten Böbbscher gebührend feiern.

Die Männerballetts waren bei den Böbbscher Trumpf.
Anja Eifler als „Theres“ aus Presberg.
Mathias Reinhard lieferte ein geschliffenes Protokoll ab.
Die Garde des MCV begeisterte bei den Böbbscher.
Lieferten eine großartige Premiere bei den CVW Böbbscher ab: Die Showtanzgruppe der SG Kaub
Präsentierten einen gelungenen Gardetanz: Die CVWWeinträubscher.
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