Männerballett, Kokolores und herrliche Büttenvorträge waren echte Trümpfe bei der CVW Damensitzung
Der Saal kochte und das bei jedem einzelnen Programmpunkt: Die Damensitzung des CVW in Winkel punktete auch bei der zweiten Auflage mit neuem Konzept und die CVW Böbbscher landeten einen vollen Erfolg. Gut gelaunt und witzig leitete die neue Sitzungspräsidentin Lena Furk die vor 20 Jahren vom Winkeler Carnevalverein Narrhalla ins Leben gerufene „Bobbesitzung“. längst ist die Frauensitzung Kult und auch am Dienstag feierten die neuen „Böbbscher“ in der Brentanoscheune mit geradezu überschäumendem Temperament, ausgelassener Stimmung und viel Kokolores mit ihren Gästen aus dem gesamten Rheingau ihre Fastnacht. Aus den Sitzungen des gastgebenden CVW, der Rauenthaler Reschhinkel, des JCV, des Aulhausener Carnevalvereines, des Marienthaler Carnevalvereines und aus der Mainzer Fastnacht setzte sich das Programm zusammen, das bei gut 200 „Rheingauer Böbbscher“ für Furore sorgte.
Über fünf Stunden tobte der Bär auf der Bühne des CVW, aber auch im Publikum. Bei fast jedem Musikstück standen die Närrinnen auf und sangen, schunkelten und klatschten mit. Die Sitzungspräsidentinnen, neben Lena Furk thronte auch Michelle Greifenstein an der Spitze des Elferrates und verteilte die Orden, hatten mit dem Elferrat im pinkfarbenen Outfit das Publikum schon gleich am Anfang mit dem Böbbscher-Lied in Wallung gebracht.
Die Chose auf der Bühne eröffnete dann der CVW-Kanzler- Mathias Reinhard, der sich mit blauer Perücke und weißem Kleid in eine Kanzlerin verwandelt hatte, und rechnete mit Bundespolitikern und Despoten ab, lud _Putin zum Urlaub in Winkel ein, wo er ihn mit dem Wingertsstickel erwarten würde und machte sich für Toleranz und Menschenwürde stark. Auch die Ortspolitik wurde glossiert mit einem Stadtrat, der jetzt als „Bürgermeister in spe“ auftritt und seinen ganzen Tagesablauf inklusive Toilettengang medial veröffentlicht. Einen erstklassigen Augenschmaus servierte dann die Garde „Blaue Engel“ des Marienthaler Carnevalvereines: Alina Brunk, Franziska Sandtner, Jana Root, Lene Seil, Tanja Bergknecht, Sarah Korn, und Tamara Jung präsentierten unter der Leitung der Trainerinnen Sandra Brunk und Nadja Reichert einen fetzigen Gardemarsch. Das Publikum konnte sich vor Begeisterung kaum halten. Und· genau so ging es weiter mit dem Frankfurter Pizzabäcker Ciro Visone, der mit einem für ihn so typischen Stand up-Comedian-Auftritt und seinem italienischen Temperament auch einige Gäste im Publikum durch den Kakao zog. Dabei wunderte er sich über zwei Damen, die auf die Toilette verschwunden waren und nicht mehr wiederkamen. Immer wieder unterbrach er seine Witze, um sich um die beiden zu sorgen, bis Lena Furk ihn aufklärte: Die beiden gehörten zur nächsten Gruppe im Programm und waren zum Umziehen verschwunden. „Das gucke ich mir an!“, sagte Ciro und mischte sich unter das Publikum, mit dem er zuvor noch seinen Hit „Ciro, Ciro, mach Amore mit mir!“ lauthals gesungen hatte. Rührend war dann eine Gedenkminute an die kürzlich verstorbene, langjährige Sitzungspräsidentin der CVW Bobbe, Anita Basting: Mit einem Dankeschön für alle ihre Verdienste um die Damensitzung gedachten ihr alle im Saal.
Brenzlig wurde es, als die Tanzgruppe „Asbach Ultras“ in Bowlerhut und schicken Streifenoutfit einen „GentlemanTanz“ vorführten: Für Lena Furk eine „Herzensangelegeheit“, ist sie doch die Trainerin der Aulhausener Gruppe. Mit Recht durfte sie stolz sein, denn Lara Keiffer, Sarina Reutershahn, Finja Willig, Julia Müller, Luise Brömser, Tizian Keiffer, Celine Conrad, Maya van Hausen, Eva Perskel und Tany Oppenhäuser bekamen riesigen Beifall und mussten eine Zugabe drauflegen.
Vom CMC aus Marienthal waren die Golden Girls Anette Klier, Anette Brunk Anja Eitler, Heike Pohl, llona Claudy, Michaela Faust, Tatjana Winzenburg, Yvonne Sandtner und „Dr. Höhlenforscher“ Jonas Brunk-Göttert mit ihrem Sketch „Wechseljahre“ angereist. Zur Melodie der Fernsehsendung „Schwarzwald-Klinik“ betraten die Damen in verschiedensten Rollen die Bühne, auf der acht Stühle und eine symbolische Tür aufgebaut waren. „Wir entführen Sie jetzt in das Wartezimmer einer Praxis für Frauenheilkunde. Eine besondere Neueröffnung in Marienthal: Dr. Dulle Höhlenforscher“, erläuterte dazu Lena Furk. Und dann ging es auch schon los, denn zur Eröffnung gab es in der neuen Praxis einen speziellen Beratungstag für Frauen in den Wechseljahren und der hatte es in sich.' Als die Mädels eine Urinprobe abgeben mussten, füllten sie die Becher mit Sekt und Eierlikör und auch ansonsten ging es im Wartezimmer von Dr. Dulle Höhlenforscher alias Jonas Göttert hoch her. Sogar ein Wechseljahre-Lied wurde lauthals gesungen, bevor Dr. Dulle Bescheid gab, dass alle Proben ausgewertet seien und alles OK sei. Anja Eitler als „Ökotussi“, die „Hartzerin“ Tatjana Winzenburg, Mary Binder, Anette Brunl, „Bordsteinschwalbe“ llona Claudy, die „entspannte Wechseljahrexpertin“ Michaela Faust, die „biedere Hausfrau“ Anette Klier, „Frau Hochhut“ Yvonne Sandtner und „Olivia Jones“ Heike Pohl ließen die Lachtränen nur so fließen.
Aus Taunusstein kam das Männerballett des Fastnachtsvereines „Die Gockel“ und lud in seiner erstklassigen „Men Show“ zu einem Ausflug in den Wald ein, wo kernige Männer mit Ästen und Sägen temperamentvoll drauf lostanzten. Überrascht vom Teufel und seinen ansehnlichen jungen Höllengeistern wurde daraus ein Kampf von Gut gegen Böse, den natürlich die Holzfäller gewannen. Wirklich verblüffend waren die vielen Hebefiguren und die exakte Choreografie. Doch der Tanz sollte noch viele Überraschungen bieten, denn unter den Hemden trugen die Jungs bei der Zugabe noch weiße Trikots und dazu lieferten Thorsten Clemenz, Nils Wagner, Sven Jung, Andreas Greiner, Tobias Großer, Sven Schnabel, Jonathan Heuschkel, Ralf Harsy, Dario Greiner, Patrick Hieß, Sven Reichenwallner, Markus Janke, der 1. Vorsitzende vom TCV, unter der Leitung ihrer Trainerin Marion Kreplin einen sexy Tanz ab. Kein Wunder, dass es im Saal kein Halten mehr gab. Vehement wurde die Zugabe eingefordert und die Damen hatten recht: auch die Zugabe war ein Knaller. Unheimlich beeindruckend war der über 15 Minuten lange Tanz mit vielen Hebefiguren und Kostümwechseln.
Den Vogel direkt nach der Pause schossen dann die „Rheingau Vista Boys“ mit ihrer musikalischen Show „Weiberkram“ ab: Frank Zimmermann in urkomischer Kostümierung, Wilhelm Heymach und Markus Hoffmann ließen mit ihrer Musik die Brentanoscheune erbeben, denn die Damen im Saal machten kräftig mit und schon standen, tanzten/klatschen und sangen alle Lieder des Trios mit. Die drei Musiker kamen so gut an, dass das weibliche Publikum sie gar nicht mehr von der Bühne lassen wollte.
Dann kam es noch wilder: Das JCVMännerballett kam auf die Bühne und brachte diese zum Wackeln. Unter der Leitung von „Rowena Oho“ reisten die graziösen „Ballerinas“ Andy Oho, Justin Otto, Frank Heibner, Christoph Gietz, Matthias Pfeiffer, Thorsten Berg, Martin Kirr-Opitz, Michael Poß, Thomas Schulze und Florian Spellmeyer diesmal „Zurück in die Zukunft“: Zu passender Musik und Hits aus den 70er und 80er Jahren heizten die elf Herren den Saal noch einmal so richtig auf. Das Publikum jubelte, johlte die Lieder alle mit und forderte vehement die Zugabe ein.
Doch schließlich musste auch das Programm weiter gehen und mit „Schnatterbinchen Fitnessclub“ warteten die beiden nächsten Urfastnachterinnen Annette Gietz und Sabine Brunk darauf, die Lachtränen fließen zu lassen. Das Zwiegespräch von Brunk und Gietz mündete sogar in Sportübungen, zuvor hatten sich die Möchtegern-Sportlerinnen aber in ihrer unnachahmlichen Art und Weise ausgiebig über das richtige FitnessOutfit ausgelassen und auch an den männlichen Kollegen im Fitnessstudio kein gutes Haar gelassen.
Dass auch Männer durchaus sportlich und sogar tänzerisch einiges draufhaben, bewiesen im Anschluss die Rauenthaler Berschböbbscher mit ihrer „Helene Fjscher Show“ und einem Ritt auf dem Riesenherzen als Valentinstagspecial. Großartig war diese Tanzdarbietung des Rauenthaler Männerballetts.
Stefan Schüler, Sonke Okaty, Matthias Pürper, Ricardo Kiebel, Marius Nägler, Ralf Wangard, Thorsten Haberland, Frank Pinter, Julian Faust, Paul Fülwel und Jürgen Geibel boten unter der Leitung ihrer Trainerinnen Barbara Wallisch und Tanja Haberland sogar Hebefiguren und hatten tänzerisch echt was drauf. Die sexy Kostüme sorgten zusätzlich für Lacher und die Damen im Saal waren von der Darbietung einfach restlos begeistert. Danach war wieder „Musik und gudeeee Laune“ mit Jenas Kilp angesagt, der die Frauen gleich wieder von ihren Stühlen lockte und zum Mitklatschen, Singen und Tanzen verführte. Mit seiner Gitarre hatte Kilp den ganzen Saal in der Hand.
Das Männerballett „Die Pissbach Biebers“ mit ihrem grandiosen Tanz „80er Jahre Spurts“ hatte Madleen Heymach vom Aulhauser Carneval Verein mit nach Winkel gebracht und Fabian Stutzer, Marius Reutershahn, Marion Tietze, Valentin Keiffer Johannes Petersen, Jens Roch und Fabian Zimmet hatten es faustdick hinter den Ohren. Mit ihrer Tanzshow im närrischen Sportoutfit der bunten 80er Jahre sorgten sie für Furore im Saal. Beiden Damen gab es bei diesem sportlichen Tanz kein Halten mehr. Die Jungs tanzten mit passendem Kostüm: Sporthose, Schweißband, Handtücher und Trinkflasche durften nicht fehlen und sie tanzten auf einen Mix aus „Pump up the jam“, „Let me think about it“ und „Remmi Demmi“. Die „Pissbach Biebers“ sorgten für „Standing Ovations“ und die geforderte Zugabe wurde auf „We like to party“ von den Vengaboys eingelöst.
Mit einem komischen Zwiegespräch schossen dann wieder die beiden CVW-Newcomer Mathias Reinhard und Nils Carius den Vogel ab: als ,,Halbgötter in Weiß“ waren sie passend gekleidet und·· plauderten aus dem Nähkästchen des Ärztealltags, was den Damen im Saal die Lachtränen in die Augen trieb.
Ein Höhepunkt war auch der Auftritt von Phillip Godart. Der Entertainer aus Köln ist Musiker durch und durch und steht seit seinem elften Lebensjahr auf der Bühne. Zahlreiche Bands und Projekte kennzeichnen seinen Werdegang und in der Fastnacht ist er ein Garant für gute Laune. Auch in Winkel kam das Stück „Kölsche Fastnacht“ bestens an und der junge Mann verstand es bestens, die Böbbscher auch nach Mitternacht noch so richtig aufzumischen. Die Damen sangen lauthals mit und wollten ihn am liebsten nicht mehr gehen lassen. Die großartige Bühnenshow war ein Sahnehäubchen der Sitzung und ohne Zugabe wurde Philip Godart nicht von der Bühne gelassen.
Damit immer noch nicht genug, sorgten die CVW-Schobbedäncer mit fliegenden Röckchen, zarten Schenkeln und strammen Waden für Riesengaudi. Zum krönenden Ausklang hatte es das CVW-Männerballett prächtig verstanden, die Bobbe mit einer rockigen Tanzvorführung zum Thema „Wir sind Dorfkinder“ noch einmal von ihren Stühlen zu reißen: das CVW-Männerballett präsentierte eine rockige Tanzvorführung und ließ die Bühne wortwörtlich erbeben. In lustigen Kostümen und mit ihrem unschlagbaren Rhythmusgefühl ließen die CVW-Tänzer Nils Carius, Markus Stell, Mathias Reinhardt, Reiner Firle, Sascha Seawert, Jörg Greifenstein, Andi Jendreizeck, Danny Scheer, Jan Wahlen und Franz-Georg Eger die Lachtränen nur so fließen und die Trainerinnen Michelle Greifenstein und Pauline Carius durften mit Recht stolz auf ihre Jungs sein.
Natürlich mussten sie eine Zugabe drauflegen und läuteten so schließlich im ersten Morgengrauen das Finale der CVW-Bobbesitzung ein.
Alle Akteure kamen noch einmal auf die Bühne und ließen sich von den begeisterten Böbbscher im Saal feiern.