Heißes Nummerngirl brachte 150 Männer bei der Winkeler CVW-Herrensitzung zum Rasen
Ich such en Borsch, kennt ihr nit en stramme Mann, der mich so richtig nehme kann", mit diesem Satz "schockte" die "Hallgaader Jungfer" am vergangenen Freitag die 150 Männer, die zur 2. Winkeler Herrensitzung gekommen war. Denn eine Schönheit war die Jungfer in Kittelschürze und Kopftuch wahrlich nicht und verkündete trotzdem liebeshungrig mit gierigem Blick auf die Männer im Saal: "Mit meinem Mund, do küsst mer sich wund". Als die männerdolle "Hallgartenerin, die mit herrlich komischer Mimik den Saal nach Männern absuchte, dann auch noch schräg musikalisch nach einem Mann suchte, gab es kein Halten mehr.
Der CVW Vorsitzende Dietmar Schneider brachte in seiner Paraderolle den ganzen Saal zum Rasen. Und die närrischen Herren, die fast alle in Verkleidung gekommen waren, mussten an diesem Abend ganz schön aufpassen: So hatte sich auch Travestie-Star Olga Orange aus Frankfurt zuvor schon "den schönen Rene" aus dem Publikum abgegriffen: De Schorsch hat gesacht, Geld hat er keins, aber wenn ich hier zu Euch komme, darf ich mir einen Barsch als Gage aussuchen". Für Rene, "den Brummer", werde sie sogar den Kofferraum ausräumen.
Die Herren jedoch hatte sich längst ihr Sahnehäubchen des Abends ausgeguckt, wie sie stimmgewaltig immer wieder bekräftigen: "Monique, Monique, Monique" schrien sie aus voller Kehle und Sitzungspräsident Schorsch Eger heizte sie noch an: „Wen wollt ihr sehen?". Als das heiße Nummerngirl Monique, die schwarze Schönheit war sehr exotisch im Winkeler Narren-Trubel, dann von Mal zu Mal knapper bekleidet in Negligé und Dessous in den Saal tanzte und sogar auf den Tischen vor den Männern die Hüllen fallen ließ, gab es kein Halten mehr: "Monique ist unbestritten die Krönung des Abends", waren sich die Besucher einig.
Und nicht nur die professionelle Tabledancerin sorgte für Riesenstimmung im Saal, auch auf der Bühne wurde alles geboten, was Männerherzen begehren. Das vielfältige Programm mit vielen schlüpfrigen und deftigen Witzen über die "besseren Hälften", mit schönen Mädchen in flotten Tanzgruppen, viel Musik und Stars aus der heimischen Fastnacht und der großen Bühnenweit war ein Renner. Die Idee, nach Etablierung der "Bobbesitzung" für närrische Frauen, auch eine Sitzung nur für Herren anzubieten, kursierte im CVW schon länger. Vergangenes Jahr machte man dann "Nägel mit Köpp": Schorsch Eger, der Wirt des CVW-Hauslokals "Weinstadl" war schließlich derjenige, der die Sache in die Hand nahm und seine Kontakte spielen ließ. Und so gab es dann auch bei der zweiten Auflage der Herrensitzung eine brillante Auswahl der besten Redner, Gesangs- und Tanzgruppen der rheinischen Fastnacht zu sehen, die zum großen Teil auch aus Funk- und Fernsehsendungen bekannt sind.
Den Auftakt machte Eger selbst, der als Sitzungspräsident auch die Moderation des Abends übernommen hatte und später auch als „de Hannes“ mit deftigen Witzen für Furore sorgte. Und als erster Redner in der Bütt präsentierte sich dann auch gleich der Nachwuchs Egers von der besten Seite: "Franz, der Klempner" alias Franz-Georg Eger wusste mit seinem Bericht von seinem Arbeitsalltag das Eis gleich am Anfang zu brechen. Außerdem übernahm der junge Musiker gemeinsam mit Drummer Dr. Axel Bau die gesamte musikalische Begleitung des Abends.
Für einen ersten Augenschmaus sorgte das Tanzmariechen Dunja Weber von der Jocus-Garde Mainz Kaste! mit einer beeindruckenden sportlichen Hochleistung. Wunderschön anzusehen waren auch die Tänzerinnen der Jugendshowtanzgruppe "Masis Showtanz" unter Leitung von Marion Wagner. Und schließlich legte die Hahner Ehrengarde die das Prinzenpaar des Taunussteiner Carnevalvereines "Die Gockel", Prinz Peter und ihre Lieblichkeit Prinzessin Claudia begleitete, noch eins drauf. Die Garderiege des Oberwallufer Carnevalvereines krönte dann den Tanzreigen im ersten Programmteil mit einem flotten Schlagermedley.
Riesenstimmung garantierten die brillanten Gäste auf der Bühne, darunter die „Marktfraa“ Dieter Meisenzahn und Gunter Raubach mit seinem köstlichen Vortrag als Kenner von Pornofilmen. Vor allem seine Idee, Dialekt-Pornos zu drehen, kam super an und seine Kostproben in Hessisch, Hamburgerisch, Sächsisch und Jungenddeutsch „Ei alter, ich glaub ich komm. E, Jo, E“ sorgten für Lachtränen. Die ließ auch der Pizzabäcker Ciro Visone fließen, der auch als Lockvogel bei "Verstehen Sie Spaß" Karriere machte. Gisela Abels-Lahr stellte ihre Kultfigur Selma Senkel in Winkel vor und schoss einige köstliche Kanonensalven gegen die Männerwelt in gekonnter Manier ab, was natürlich im Saal für einige Tumulte sorgte Die Sitzungspräsidentin der Narrenzunft Erbenheimer Brummer hatte die Herren fest im Griff. Faustdick hinter den Ohren hatte es auch „Olga Orange", hinter deren herausgeputzter Verkleidung Thomas Rau steckte. Mit sichtlichem Spaß in seiner Rolle als Femme Fatale enttarnte sie die Männer im Publikum, die genau ihre Kragenweite" waren. Als sie dann auch noch eine Polonaise durch den Saal anzettelte, standen alle Kopf. Aber die Stimmung war sowieso stetig am überkochen, so dass der Sitzungspräsident die übermütigen Herren immer wieder mal ermahnte, den Akteuren auch zuzuhören. Auf jeden Fall hatten die Herren an diesem Abend ganz ohne ihre Frauen den größten Spaß.
Und auch vom gastgebenden CVW gingen einige Redner in die Bütt: Neben Schorsch und Franz Georg Eger fehlte auch der CVW-Vorsitzende Dietmar Schneider mit seinem zünftigen Jungfern-Vortrag nicht. Nicht allzu viel Gutes hatten die CVW-Größen Anita Basting und Eveline Werschnik als „Frau Ding und Frau Bums“ für die Männer übrig. Im närrischen Schlagabtausch bekam die „Krönung der Schöpfung“ tüchtig ein auf das Dach, was bei den Herren allerdings nur für Heiterkeit sorgte. Und ein besonderes Highlight war schließlich auch der Showtanz der hauseigenen CVW-Garde unter dem diesjährigen Motto „Alice im Wunderland“.