Carneval Verein -Narrhalla- Winkel/Rheingau 1924 e.V.
21 | 12 | 2024
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Winkeler Narren präsentierten bei ihrer Kappesitzung toller Vorträge und schöne Tänze

Winkel. (sf) - Als Erfolg dürfen die Winkeler Narren die Premiere Ihrer Kappensitzung verbuchen. Eine Show mit Urgesteinen der Rheingauer Fastnacht, jungen Narren und Ballettvorführungen wurde den begeisterten Gästen präsentiert. "Beim CVW ist Schlagernacht" lautet das Motto der Kampagne in Winkel und das Thema der Hippie-Zeiten war nicht nur im von Gerd Hoberg gestalteten Bühnenbild zu erkennen. Auch im Programm waren die Schlager und der Zeitgeist aus der guten alten Zeit wiederzufinden. An der Spitze des Elferrates stand zum vierten Mal Tobias Jendreizeck, der mit Wilz, Charme und jugendlichem Esprit durch die Fastnachtsschau führte. Immer wieder verstand er es, die Stimmung anzuheizen und die Bälle zwischen Publikum, Akteuren und Elferrat hin und her zu spielen. Jendreizeck hatte allerdings ein leichtes Spiel, weil alles, was zu sehen und hören war, ein Erfolg war. Besonders schön waren auch die Ballettformationen. Mit klassischen Märschen, ungarischen Polkas und Szenen aus dem Musical „Grease“, präsentiert in wundervollen Kostümen, sprachen alle Tanzgruppen das Publikum an.


So begann die Chose gleich mit einem Marsch der großen Garde, die einen wahren Augenschmaus zur Sitzungseröffnung servierte. Huldvoll grüßte im Anschluss das CVW-Kinderprinzen-paar: „Ganz Winkel ist außer Rand und Band", verkündeten Prinzessin Nicola Mayer und Prinz Luca Brost und gaben die Bühne frei für die Narren des Abends.

Die gaben alles, die Lachmuskeln wurden strapaziert und die Gäste konnten sich vor Lachen manchmal nicht halten. Zum Beispiel, als Tanja und Patrick Halbritter die Bühne betrachten und über ihre Zukunftspläne philosophierten: „Ich heirate mal en Milliardär" .“Den Typ, den kannste dir, was Bosse, grad beim Bäcker Gierhardt backe lasse“, konterte Bruder Patrick und stellte klar, dass er für die Ehe nicht geschaffen sei: „Des muss ich mir in meinem Lebe eigentlich nit werklich gebe“. Ganz klar, dass bei diesem Geschwisterstreit kein Auge trocken blieb.

Was das Jahr über in Winkel, im Rheingau und der Welt passiert war, glossierte der Protokoller. Da gab es beim CVW in diesem Jahr eine Premiere: Michael Schäfer trat die Nach-folge von CVW-Kanzler Lothar Meckel an. Und Schäfer überraschte alle mit einem launigen, mit Wahrheiten gespickten, erstklassigen Protokoll. Mit spitzer Feder hatte er die Geschehnis-se des letzten Jahres notiert. Egal ob Bundespolitiker oder CVW-Narren, je-der bekam sein Feit weg. Schäfer war nichts entgangen, weder die Pannen bei der CVW-Fahrradtour noch die Anlage des neuen Wildgräser-Biotops am Winkeler Kerbeplatz.

Von seinen Stunden als Fahrschüler berichtete Pascal Dombach, der seit einigen Jahren zu den Nachwuchsrednern des CVW gehört. Er brillierte mit einem Bericht von seinen Fahrkünsten: "En Aufruf war vorab zu lese, im Rheingau Echo war's gewese: Ihr Mütter, des is jetzt koon Spaß, tut die Kinner von de Gass, passt obacht, de Pascal lernt jetzt fahrn."

Als Wintersportlerin kam Sabine Fladung in die Bütt und entpuppte sich als echte Lawine, die mit Skiern und Schlitten auf der Hallgartener Zange und mit Schlittschuhen am Kurpark in Wiesbaden für Furore sorgte. Die ganze Palette deutscher Unterhaltungsmusik aus den vergangenen vier Jahrzehnten hatten die "Kemeler AIIstars" mit nach Winkel gebracht. Von Maria Hellwig über Jürgen Drews bis hin zu Bonney Tyler und Bonney M. reichte das stimmungsvolle Programm der Playback-Truppe.
Die "Gassefeger" Heiko Hoffmann und Markus Stoll waren wieder mal vom Fußballfieber ergriffen und warfen sich als Fans von Eintracht Frankfurt und Mainz 05 nicht nur Bälle zu, sondern verteilten auch so manchen Hieb: "Was en Chaos hier, debei is doch der Spezialist für Chaos, unsern Bürgermeister, heut Abend gar nit do". Eine Erholung war danach der Showtanz der CVW Nachwuchsgarde. In frechen Kostümen zeigten sie einen Discotanz mit Schwarzlichteffekten zu "Shadows in the Night" und "Everbody dance now".
Einen Angriff auf die Lachmuskeln unternahm auch die "Abgesandschaft aus Estrich". Brigitte Mitteldorf war mit Sack, Pack, allen Bobbe und Elferräten zum Karneval nach Rio gefahren. Auch die Oma musste mit und einen Samba-Bikini anziehen, ob sie wollte oder nicht. Als der Sitzungspräsident und Dietmar Schneider sich dann in ein "Samba-Häschen" verguckten, war es zu viel: Alle erkannten, dass die Winkeler Fastnacht schöner ist als Karneval in Rio und das sorgte für Lachsalven im Auditorium.
Zu den alten Hasen der Winkeler Fastnacht  gehören die Familien Immerheiser und Halbritter. Jedes Jahr bringen Sie eine Show auf die Bühne, die es in sich hat. Auch In diesem Jahr enttäuschten Hannelore Immerheiser, ihre Kinder Marion und Harald, Schwiegersohn Norbert und Enkelin Tanja nicht. Passend zur Schlagernacht hatte man sich eine Persiflage auf Castingshows im Fernsehen ausgedacht. So kam man in den Genuss, die „Callas vun Winkel“, der Künstlername von Sängerin Marien Halbritter, zu hören und Harald Immerheiser als sich in weißer Tischdecke und weißem Lampenschirm drehender Derwish. Marion Halbritter verblüffte, als sie gleichzeitig Mundharmonika spielte und drei Bälle jonglierte. Nur die Jury Dr. Norbert Halbritter fand kein Gefallen an den Einlagen und lehnte alle ab. Nicht nur das brachte Moderatorin Tanja Halbritter auf die Palme. Ihre Oma kam in verschiedensten Rollen und „störte“ als Tine Wittler, Supernanny oder Schuldnerberater den Ablauf der Show. Doch Tanja löste das Problem: Den Bauer, der eine Frau suchte, schickte sie zur Bobbesitzung, den Schuldnerberater zu Bürgermeister Weimann und Tine Wittler zum Umgestalten in die Berlbud. Ohne Zugabe kam diese Truppe nicht von der Bühne.
Dann ging es non-stop weiter mit den Lachtränen: Auf den Auftritt von Magda Miltner, eine Redner-Größe des CVW, hatte man schon gewartet. Als .Chefsekretärin hatte sie alle Lacher auf Ihrer Seite. In der Rolle der. „Mausi Munter" hatte sie so viele Weisheiten im Umgang mit Chefs in ihre Verse eingebaut, das aus dem Publikum sogar Zurufe kamen. Mit ihrem Motto .Über ein Chef als gar kein Ärger" brachte sie es weit und besorgte sogar regelmäßig die Akten wieder, die sie in der Woche zuvor vernichten sollte.

Einen tänzerischen Höhepunkt präsentierte dann das CVW-Funkemariechen, das zur Überraschung aller, nicht wie seit vielen Jahren Daniela Immerheiser hieß, sondern Markus StoII. In Gardekostüm mit hohen Stiefeln wurde er von Franz Georg Eger, der die gesamte Sitzung an der Orgel begleitete, hereingetragen. Auf der Bühne zeigte Stoll dann eine Tanzshow, bei der jeder Schritt saß und es sogar artistische Einsätze gab. Das Publikum war von der Darbietung so begeistert, dass Stoll eine Zugabe geben musste.

Nach der Pause stürmten zunächst die CVW-Bobbe die Bühne und machten mit einer eigenen kleinen Sitzung Werbung für ihre Sitzung. Seit vier Jahren mischen die .Bobbe" bei der Winkeler Fastnacht mit und auch bei der CVW-Prunksitzung gaben sich die feierfreudigen Damen mit einem feurigen Ständchen voller Kokolores ein Stelldichein. Nach dem Einzug des EIferrates führte dann die CVW-Nachwuchsgarde das Sitzungsprogramm mit einem prachtvollen Gardetanz weiter und sicherten sich den Beifall des Publikums.

Nicht fehlen durfte auch Hermann Becker. Er kam mit Baskenmütze auf dem Kopf und gab den „jungen Alten" so gekonnt, dass es stehende Ovation gab. Die Rentner sin eine besondere Rasse, des wollt ich als, Kind schon sei", outet er sich als Mitglied des Rentnertreffs, der seinen Standpunkt passenderweise am Second-Hand-Laden "Neunix" in der Winkeler Hauptstraße hat. Von dort aus kommentieren die Rentner täglich alles, vor allem was die Politiker so treiben und „was die Merkel von uns noch alles lerne könnt". Nach dem Motto: „Was machste heut? Nix? Des hoste aach schon gestern gemacht! Ja, aber ich bin nit fertig worn", gestaltete Becker seinen Ruhestand und hatte damit alle Lacher auf seiner Seite.

Als kleiner "Seemann" mischte dann Sängerin Theresia Fiedler das Publikum zu vorgerückter Stunde noch mal auf. Begleitet von Franz Georg Eger führte die stimmgewaltige Kapitänin über die Reeperbahn bis nach Madagaskar. Einen Augenschmaus servierte dann die große Garde mit Ihren Showtanz. Im Look der Sixties fegten die jungen Damen zur Musik aus dem Musical "Grease" in Petticoat und Schleife über die Bühne. Ihnen folgten im zweiten Teil die in Lederjacken gekleideten Mitglieder des Männerballetts, die ebenfalls zu einem "Grease"-Medley tanzten. Als Zugabe gab es einen gemeinsamen Auftritt von Gardemädchen und Männerballett.

Zuvor hatte aber noch ein "Waldackerherzbub" die Bühne erklommen. Für seine stimm- und wortgewaltigen Büttenreden ist Lothar Meckel bekannt und an diesem Abend hatte er sich der teuflischen Seite der Diäten angenommen. Während der liebe Gott die vielen Diät-Varianten erfunden habe, habe der Teufel mit der Erfindung des Jojo-Effektes gekontert, wusste der Mann mit dem "Bierbauchgeschwür“.

Um dem Männerballett genug Zeit zum Umziehen zu geben, hatte der
CVW-Vorsitzende Dietmar Schneider als "DJ S" die Gäste zu einer Karaoke Nummer eingeladen und brachte trotz vorgerückter Stunde den ganzen Saal zum Mitsingen.

Mit ihren Tänzen hatten Garde und Männerballett dann fast schon das Finale eingeläutet und so ging die Sitzung mit dem großen  Abschlussfeuerwerk aller Aktiven auf der Bühne grandios zu Ende.

  
  
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Jonas Grom
Rheingau Echo
Sabine Fladung
Wiesbadener Kurier
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